Platinenhalter und Hilfsmittel zum Messen PCBite – eine Innovation aus Schweden
Damit die Platine beim Löten nicht verrutscht, benötigt sie eine stabile Fixierung auf der Arbeitsfläche. Es gibt verschiedene Lösungen, von der Selbstbau-Variante mit Wäscheklammern bis hin zur in der Größe einstellbaren, um eine Achse drehbare Platinenhalterung. PCBite ist anders. Die patentierte schwedische Lösung zeugt von Gehirnschmalz und Praxisdenken.
<- Bild 1: PCBite ist Platinenhalter und zugleich eine Lösung zur Fixierung von Messspitzen.
In der rechten Hand den Lötkolben, in der linken das Lötzinn: Die zu lötende Platine oder das Bauelement muss auf der Arbeitsfläche befestigt werden, damit es beim Löten nicht verrutscht. Hinzu kommt ein weiteres Problem: In Zeiten der SMD-Bauelemente fällt es schwer, an einem integrierten Schaltkreis oder einem SMD-0603-Widerstand die Tastspitze eines Oskilloskops oder die Messspitze eines Multimeters anzubringen und zu fixieren. Fast unmöglich ist es gar, an den winzigen Lötstellen einer Platine mehrere Tast- oder Messspitzen zu platzieren, ohne sich mehrere Arme wachsen zu lassen. PCBite bietet für beide Anforderungen eine praktikable Lösung. <- Bild 2: Eine magnetische Edelstahlplatte dient als Basis.
Die besteht aus einer magnetischen Platte (Bild 2) wahlweise im Format DIN A4- oder DIN A5, auf der bis zu vier mit Magneten bestückte Halter platziert werden. Jeder Halter weist eine in starken Federn gehaltene Hülse auf, die man, nachdem der Halter auf der Platine steht, nach unten drückt, um eine Ecke der Platine in den entstehenden Spalt einzuklemmen. Lässt man die Hülse los, sorgt der Federdruck dafür, dass die Platine dank des Drucks der Feder zuverlässuig gehalten wird. Nach Anbringen der vier Halter an den Ecken der Platine ist sie auf der Edelstahl-Magnetplatte unverrückbar fixiert. Bild 3 zeigt einen Halter rechts mit heruntergeschobener Hülse.
Freihand-Messspitzen Der Umgang mit der Messspitze eines Tastkopfes kommt einer Balance gleich: Mit einer Hand soll die Messspitze punktgenau auf der Lötstelle eines SMD-Bauelementes gehalten werden und darf nicht verrutschen, um Kurzschlüsse der laufenden Schaltung zu vermeiden, zugleich ist es oft erforderlich, das Messgerät zu bedienen.
<- Bild 3: Maße eines Halters. Links ist die federnde Hülse oben, rechts nach unten geschoben. Quelle: sensepeek.com
Bei einem zu messenden Signal mag das noch gehen, doch wie platziert man zwei, drei oder sogar vier Tastköpfe auf eine SMD-Platine? Unmöglich? PCBite hilft, wie das Aufmacherbild schon verrät.
<- Bild 4: on oben drückt die Schwerkraft des Schwanenhalses auf die federnd gelagerte Messnadel.
Bild 4 zeigt Details. Der Trick: Ein Schwanenhals, der auf der Basisplatte magnetisch gehalten wird und am Ende eine Messspitze mit Kabelanschluss aufweist. An der Messspitze wird eine Nadel federnd gehalten und sorgt dafür, dass sie mit gutem Kontakt zur Lötstelle eine leitende Verbindung zum Messkabel ermöglicht. Dabei treten zwei Kräfte auf: Das Gewicht des Schwanenhalses drückt die Messnadel nach unten, die geringere Kraft der gefederten Nadel an der Spitze wirkt dieser entgegen. Das Resultat ist – wenn man den Schwanenhals möglichst senkrecht über der zu messenden Lötstelle auf der Platine ansetzt, eine definierte Kraft, welche die spitze Messnadel auf der geforderten Lötstelle fixiert. Damit sind die Hände frei. Bezieht man das Kit mit Basisplatte und vier Halter, gehören auch vier Schwanenhälse und deren Messnadeln zum Lieferumfang – gerade genug, um ein Vier-Kanal-Oskilloskop komplett auszulasten.
<- Bild 5: Aufbau einer Messpitze.
Als weiteres Zubehör sind dem Kit vier Ersatznadeln, einige Anschlusskabel und ein Mikrofasertuch beigelegt. Bild 5 zeigt die Details einer Messspitze, Bild 6 den Gesamtaufbau mit zwei Messpunkten. Auf den Bildern 1 sowie 4 bis 6 wurde die glänzende Basisplatte mit einem DIN A4-Blatt abgedeckt, um unnötige Spiegelungen der Beleuchtung zu vermeiden.