Der kleine Autotuner von David Fainitski, N7DCC, ist recht bekannt und beliebt. In den USA als Open Source - Open Hardware-Projekt entwickelt, liefern meist chinesische Quellen preiswerte Nachbauten. Wir betrachten ein Fertiggerät, das über einen Webshop in Deutschland bezogen wurde.
<- Bild 1: Der ATU-100 wird mit nur einem Knopf bedient.
Den kleinen ATU-100 im stabilen Aluminiumgehäuse mit dem Maßen 100*40*150mm (B*H*T) gibt es als Fertiggerät, als Bausatz mit und ohne Gehäuse und wahlweise mit 5 Abstimmgruppen (Kombination aus Induktivitäten und Kapazitäten) sowie in einer erweiterten Version mit 7 Abstimmgruppen. Man bekommt Versionen mit klassischem LC-Display oder mit kompakten OLED-Displays. Die OLED-Displayfläche ist nur 25 x 17 mm klein, bietet Platz für vier Zeilen Text mit Angabe zur Leistung, Stehwellenverhältnis und der Werte der geschalteten Spulen und Kondensatoren. Die hier in Deutschland von [2] bezogene Version deckt die Kurzwelle vom 160-m-Band bis zum 6-m-Band ab bei einer maximalen Sendeleistung von 100 Watt. Die erweiterte Version, die hier vorliegt, bietet eine breitere Abstimmleistung. Der Tuner besitzt vorn eine USB-Ladebuchse zum Aufladen des internen Lithium-Akkus mit einer Kapazität von 400mAh. Während des Ladens leuchtet eine rote LED.
Bild 2: Die qualitativ ungenügenden PL-Buchsen wurden durch bessere ausgetauscht. ->
Bei derlei China-Geräten ist die Qualität einzelner Bauelemente nicht immer garantiert. Hier waren es die beiden PL-Buchsen, deren Bauart vermutlich von der preiswerteren Sorte gewählt wurde. Beim Einführen eines PL-Steckers stellte sich ein Spiel heraus (solange der Stecker nicht verschraubt wurde). Das kann eine ungenügende Übertragung der Hochfrequenz bedeuten, da Stecker und Buchse minimal unterschiedliche Maße aufweisen. Der Austausch der beiden PL-Buchsen gegen qualitativ hochwertige Exemplare brachte den gewünschten Erfolg. Allgemein ist es angeraten, stets auf qualitativ hochwertige HF-Stecker und Buchsen zu achten und besser ein paar Euro mehr zu investieren - eine Binsenweisheit.
Betrieb
Der Autotuner wird bei kleiner Leistung mit ca. 10 bis 20 Watt Leistung abgestimmt. Ich schalte den TRX dazu zuerst auf AM oder FM, drücke am ATU-100 den Tune-Knopf einmal und betätige danach die PTT-Taste. Nachdem der Tuner abgestimmt hat, stelle ich das Funkgerät auf die gewünschte Modulationsart (CW, SSB) ein und erhöhe danach die Leistung auf das gewünschte Maß.
<- Bild 7: Die erweiterte Variante besitzt sieben Abstimmgrummen und ein breites Abstimmverhalten.
Getestet wurde der kleine und für den portablen Betrieb mit nur 370 g Gewicht bestens geeignete ATU-100 an verschiedenen, nur halbwegs abgestimmten Antennen. Stets gelang in nur ein bis drei Sekunden eine gute Anpassung. Eine spätere Abstimmung an derselben Antenne und Frequenz gelingt in wenigen hundert Millisekunden. An einer Mobilantenne HF-Explorer (die mit dem Kurzschlusskabel ähnlich wie die Outbacker) und Funkbetrieb im (geparkten) Auto entfällt die störende Längenabstimmung des oberen Antennenelementes – das erledigt der kleine Automatiktuner.
Bild 4: Beim Sendebetrieb informiert das OLED-Display über SWR, Leistung an der Antenne und die Effizienz der Antennenanlage. ->
Fazit:
Ein kompakter Autotuner, der in jeden SOTA-Wanderrucksack zur Funkausrüstung passt und sicherlich viel Funkfreude bereiten wird. Falls ein Direktimport aus China erwogen wird, sei auf die erhöhten Portokosten und auf die von Zoll erhobene deutsche Einfuhrumsatzsteuer hingewiesen, die manchen Import möglicherweise unattraktiv erscheinen lässt. Das ist zuvor zu prüfen.